Solnhofen im Altmühltal.
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Solnhofen verdankt seinen Nahmen dem Angelsächsischen Mönch Sola, der in Fulda zum Priester geweiht wurde.
Als Kaplan von König Karl dem Großen, den er beim Bau des Karlsgrabens begleitete, kam er ins Altmühltal wo er vom Kaiser mit Land beschenkt wurde.
In der Nähe des Ortes Husen errichtete er eine Zelle, die er nach seinem Tot 794, mit den geschenkten Gütern, der Abtei Fulda vermachte.
Nach der Gründung der Propstei Solnhofen durch die Abtei Fulda wurde, zwischen 822 und 838 unter Ludwig dem Frommen, die Solabasilika errichtet. Die Reste dieser Basilika, drei romanische Säulen, befinden sich noch in der jetzigen Pfarrkirche von Solnhofen. Auch die Stollenkrypta mit der Grabkammer des Heiligen Sola ist noch erhalten, vom Sarg fehlt jedoch jede Spur.
Die 1782-1784 neu errichtete evangelische Pfarrkirche, deren Turm noch von der alten Kirche aus dem 11 Jh. stammt, ist auf den Resten vorhergehender Kirchen, deren Geschichte bis in das 7 Jh. zurückgehen, aufgebaut.
Weltruf erlangte das erstmalig 817 urkundlich erwähnte Solnhofen als Wiege des Steindrucks und als Fundstelle des Urvogels Archaeopteryx. Der im Bürgermeister-Müller-Museum, nebst vielen anderen Versteinerungen von Pflanzen und Tieren aus der Jurazeit, ausgestellte Urvogel, wurde in den Steinbrüchen von Solnhofen entdeckt und zieht jährlich viele Besucher und Wissenschaftler aus aller Welt an.
Die Nutzung und Verarbeitung von Solnhofener Plattenkalk geht zurück bis in die Zeit der Römer. In den, 1977 entdeckten und zum Teil rekonstruierten, Thermen bei Weißenburg waren die Becken und Stufen der Badeanlage mit Solnhofener Kalkplatten belegt.
Einen großen Wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Solnhofen durch den, 1771 in Prag geborenen, Schauspieler und Bühnenautor Alois Senefelder. Auf der Suche nach einer kostengünstigen Möglichkeit seine Manuskripte zu vervielfältigen, kam er auf die Idee, Solnhofener Kalkplatten, die wegen ihrer Härte und feinen Körnung ganz glatt geschliffen werden können, zu bearbeiten.
Er trug die gewünschten Schriften und Bilder, seitenverkehrt, mit einer fetthaltigen Kreide oder Tusche, direkt auf die völlig plan geschliffene Steinplatte auf und befeuchtete sie mit Wasser. Die anschließend aufgetragene, fetthaltige, Farbe haftete nur auf der fetthaltigen Zeichnung und konnte somit direkt zum Drucken verwendet werden. Somit konnte eine große Anzahl, in der Ausführung sehr feiner, Abzüge hergestellt werden. Wurde die Zeichnung nicht mehr benötigt, konnte der Stein abgeschliffen und erneut verwendet werden. Bekannt wurde das Verfahren unter dem heute noch bekannten Nahmen "Lithographie" das als Vorläufer des heute verwendeten Offsetdrucks gilt.
Zahlreiche Freizeitangebote und Sehenswürdigkeiten, in und um Solnhofen, machen die Stadt an der Altmühl zu einem begehrten Ferien und Erholungsgebiet für Erwachsene und Kinder.